Clownsbesuche im Seniorenheim

Montagnachmittag, Kaffeezeit...

die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheimes sitzen im Wohnbereich an den Tischen, vor sich Kaffee und Kuchen. Einige sind in sich versunken, andere warten auf irgendwas, wieder andere dösen, manche sind im im Gespräch mit der Nachbarin, einem Besucher oder der Pflegekraft. Von Ferne nähert sich ein leises Klimpern, kurz darauf biegt "Was Buntes" um die Ecke: Scharlotta mit dem bunten Kleid, dem Koffer in der Hand und der Gitarre auf dem Rücken begrüßt die Anwesenden mit einem herzlichen Lächeln: "Hallo und Grüß Gott zusammen, da bin ich wieder!" Die, die eben noch in sich gekehrt waren, heben die Blicke, schauen, staunen, manche fragend, andere mit einem Lächeln im Gesicht: "Oh, Sie sehen aber schön aus! Kennen wir uns?" Scharlotta begrüßt bekannte und neue Gesichter, stellt sich vor und fragt nach den Namen der anderen. Freudig werden die Vornamen genannt, ein erstes Spiel entsteht, Seifenblasen fliegen durch die Luft, ein Lied findet seinen Weg in die Runde. Jetzt ist Clownsstunde.

Die Idee:

Menschen in Seniorenheimen bleiben - trotz aller Bemühungen des Pflegepersonals und der Angehörigen - oft allein mit ihren Gedanken, ihren Sorgen, Erinnerungen und Verwirrungen.

Das Bild des Clowns kennen viele Menschen aus der Kindheit , es weckt Erinnerungen und erfreut allein durch den Anblick. Das Musizieren, Singen, die Zauberei und Seifenblasen weckt Erinnerungen und sorgen für Freude und Leichtigkeit. So baut der Clown Brücken zwischen den Welten, Neugier wird geweckt, Gefühle bahnen sich den Weg. Lachen erfüllt den Raum und manchmal kullern auch ein paar Tränen. Mit dem Lachen kommt die Entspannung, für alle, die da sind: Bewohner, Angehörige, Pflegende. Und Lachen ist bekanntlich für alle wohltuend und gesund.

Clown Scharlotta begegnet den Menschen - gleich welchen Alters - mit Respekt und Wertschätzung. Sie spricht, singt, zaubert, spielt und nimmt so für einen kleinen Moment Anteil an ihrem Leben und zaubert zugleich bunte Augenblicke in die Begegnung.

 

Die Grundsätze:

  • die Menschen, die besucht werden, bestimmen selbst, ob sie Clownsbesuch haben wollen. Sie bestimmen Nähe und Distanz. Ihren Willen respektiert Clown Scharlotta in jedem Fall
  • der Clown eröffnet einen Raum, in dem die Phantasie und Erinnerung sowei die Spielfreude der Besuchten Aktiviert wird.
  • Clownerie im Altenheim ist Unterhaltung in dem Sinn, dass die Selbstheilungskräfte und die LEbensfreude der Menschen aktiviert werden.
  • Grundlage ist ein guter Austausch und eine enge Kooperation mit dem pflegenden Personal. Der erste Weg für zum Personal, um wichtige Informationen über aktuelle Ereignisse und Befinden zu erhalten.

Die Rahmenbedingungen:

  • Regelmäßigkeit: wünschenswert ist ein regelmäßiger Clownsbesuch, z.B. 14 tägig. So können sich manche Bewohner erinnern und sich auf den Besuch freuen. Häufigkeit und Dauer muss mit der Einrichtung koordinert werden.
  • Clownsbesuche können im Solo oder im Duo stattfinden.. Wenn möglich, besucht Scharlotta gemeinsam mit Moritz die Seniorenheime.
  • Ausbildung: Die Clownseinsätze sind ein professionelles Angebot. Moritz und Scharlotta verfügen über eine künstlerische und pädagogische Ausbildung sowie über eine 20-jährige Berufserfahrung mit Clownsbesuchen. Im Jahr 2001 haben sie gemeinsam mit anderen Clowns in Hannover den Clinic-Clown-Verein-Hannover e.V. gegründet und jahrelang in verschiedenen Kliniken Clownsbesuche bei Kindern gemacht. Seit 2015 ist Clown Scharlotta regelmäßig in Seniorenheimen in Bayern unterwegs.
  • Finanzierung: Clownseinsätze werden i.d.R. ausschließlich über Spenden finanziert.. Zumeist hat das Heim einen eigenen Pool hierfür oder es gibt Kooperationen mit Stiftungen, z.B. "Humor hilft Heilen" von Eckart v. Hirschhausen oder die "Rote Nasen Clown-Doktoren" aus Berlin, die Kooperationen mit BKK´s herstellen. 

Was noch zu sagen ist:

Die Clownsbesuche sind ein Herzensprojekt für mich. Jedes mal ist es anders und jedes mal ist es besonders. Ich freue mich, den Menschen in den Häusern zu begegnen, Freue mich über ein geschenktes Lächeln, über den besonderen Humor, aber auch über die stillen Momente, über das Vertrauen, das mir immer wieder mit großem Herzen entgegengebracht wird und über die Vielfalt an Gefühlen, die das Leben zu bieten hat. Es gehört eben alles dazu und mit einen Clown darf alles sein. Freude ebenso wie Traurigkeit, Wut, Verwirrung und Verzweiflung können sich den Weg bahnen - und dann doch in Erleichterung enden. Die Clownsbesuche sind ein Geschenk: für beide Seiten.

 

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